Zur Geometrie der Versuchsanordnung
- Entfernung zwischen Spiegel und Skala: L = 7,223 m
(Lichtzeigerlänge)
- Abstand der Mittelpunkte von großer und kleiner Kugel: b = 47 mm
(bei Nullage des Torsionspendels)
- Abstand der kleinen Teilstriche auf der Skala: 1 cm
- Abstand der großen Teilstriche auf der Skala: 10 cm
- maximal auf der Skala optoelektronisch erfassbarer
Lichtmarkenabstand: ΔSmax = (+32) - (-32) cm = 64 cm
Eine Kurzanleitung zur Anordnung und Durchführung unseres Online-Versuchs können Sie hier herunterladen.
Lichthebel
Der an dem Torsionsfaden befestigte Hohlspiegel dient zusammen mit dem Lichtzeigersystem als Lichthebel. Eine relativ kleine Drehung des Torsionspendels bewirkt eine relativ große Positionsänderung sowohl des Lichtzeigers als auch der Lichtmarke. So wird selbst die kleinste Bewegungsänderung des Torsionspendels insbesondere wegen des relativ langen Lichtzeigers auf der Skala angezeigt als deutlich sichtbare Verschiebung der Lichtmarke. Der Nachteil liegt auf der Hand: Selbst kleinste mechanische oder thermodynamische Erschütterungen führen zu einer spürbaren Positionsänderung der Lichtmarke.
Zur Wirkungsweise des Lichthebels: Das Lasermodul ist unter der Verbindungsgeraden zwischen Spiegelzentrum und der Oberfläche der Skala so angeordnet, dass der Laserstrahl bei Nulllage des Torsionspendels (in Bild 1 gestrichelt dargestellt) genau senkrecht auf den Spiegelmittelpunkt auftrifft. Daher beträgt in dieser Position der horizontale Einfallswinkel des Laserstrahls auf die Spiegeloberfläche β = 0° und der Ausfallswinkel β' des reflektierten Laserstrahls, der hier als Lichtzeiger dient, beträgt gemäß dem Reflexionsgesetz ebenfalls 0°.
Dreht sich das Torsionspendel um den Winkel φ, so dreht sich um den gleichen Winkel auch der an dem Faden befestigte Hohlspiegel und mit diesem wiederum die in dessen Zentrum senkrecht auftreffende optische Achse (Bild 1). Damit ändert sich zugleich auch der Einfallswinkel β des Laserstrahls auf die Spiegeloberfläche von β = 0° auf β = φ und gemäß dem Reflexiongesetz der Ausfallswinkel des als Lichtzeiger dienenden reflektierten Laserstrahls von β' = 0° auf β' = φ. Demnach dreht sich der Lichtzeiger insgesamt um den Winkel β + β ' = 2 · β und da β = φ um den Winkel 2 · φ, d.h. der Drehwinkel des Lichtzeigers ist doppelt so groß wie der des Torsionspendels. Da der Lichtzeiger zudem relativ lang ist (L = 7,223 m), bewirkt eine geringfügige Positionsänderung der Kugeln des Torsionspendels einen sehr viel größeren Ausschlag der Lichtmarke auf der Skala. So führt beispielsweise eine Verschiebung der Pendelkugeln um 1 mm zu einem Positionsänderung der Lichtmarke von etwa 320 mm. Wegen dieser optischen Verstärkerwirkung wird dieser Effekt als Lichthebel bezeichnet.
Hier geht's weiter mit der Bestimmung der Gravitationskonstanten G.
Bild 1: Geometrie der Anordnung: Skala und Lichtzeigergeometrie
Große Kugeln (Feldmassen) in Position I (nicht maßstäbliche Darstellung)