• Newtons Gravitationsgesetz von 1686

In seinem 1686 erschienen Hauptwerk »Mathematische Prinzipien der Natur­­lehre« schreibt Isaac Newton (Bild 4) über die Bestimmung der Größe der Anziehungs­kraft zwischen zwei kugelförmigen Körpern (Bild 5):

»Die bewegende Kraft, durch welche jede beliebige Kugel gegen eine andere hingezogen wird und welche man bei Körpern auf der Erde gewöhnlich das Gewicht nennt, verhält sich wie das Produkt der in jeder der beiden Kugeln enthaltenen Materie, dividirt durch das Quadrat des Abstandes zwischen beiden Mittelpunkten ... . Die beschleunigende Kraft, durch welche jede Kugel nach Verhältniss ihrer Materie gegen die andere hingezogen wird, verhält sich wie die Menge der Materie in dieser anderen Kugel, dividirt durch das Quadrat des Abstandes beider Mittelpunkte ... . Hat man dies gehörig eingesehen, so wird man leicht die Bewegungen der Himmelskörper unter sich bestimmen können.« (Principia, Über das Weltsystem, § 26)

Demnach ist die Größe der Anziehungskraft F proportional zu den Massen m1 und m2 der sich ge­gen­seitig anziehenden Körpern und umgekehrt pro­portional zum Quadrat des Abstands r ihrer Mit­tel­punkte. Die Darstellung als Formel mit den heute üblichen Formelzeichen ist in Gleich. [1] angegeben.

Wie sich diese Formel aus den im nächsten Abschnitt näher beschriebenen Voraus­setzungen herleiten lässt, wird Gegenstand der nachfolgenden Abschnitte sein.

Fortsetzung: Historische Voraussetzungen des Gravitationsgesetzes

 

Bild 4: Isaac Newton (1643-1727)

Bild 5: Newtons Zwei-Körper-Modell

Gleich. [1]: Gravitationsgesetz als Formel